Der Weg zum eigenen (gedruckten) Buch kann steinig sein – doch er ist gangbar

„Ich lese keine eBooks und habe auch keinen eReader, wann kommen deine Geschichten als gedrucktes Buch raus? oder „Gibt es dein Buch schon zu kaufen, ich suche noch ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater?“

Welcher eBook-Autor kennt sie nicht, diese Fragen? Für mich war es selbstverständlich, meine Geschichten nach einer gewissen Zeit auch in gedruckter Form herauszugeben. Und jetzt ist sie da, diese Zeit.

Meine vier bislang veröffentlichten Geschichten sind regionale Kurzkrimis, spielend im Altkreis Hofgeismar in Nordhesssen. Ihr Seitenumfang liegt jeweils zwischen 38 und 64 Seiten, was eine Einzelveröffentlichung als gedrucktes Buch nicht sehr sinnvoll erscheinen ließ. Doch nun, nach vier eBook-Veröffentlichungen wird es einen Sammelband geben – sowohl als Taschenbuch als auch als eBook.

Ich möchte heute kurz meine Erfahrungen schildern, die ich dabei gemacht habe.

Schritt 1: Auswahl des passenden ‚Print-on-Demand-Anbieters‘

Die Zeit spielt schon seit längerem für jene Selfpublisher, die ihr Buch neben dem eBook auch in gedruckter Form veröffentlicht sehen wollen. Mittlerweile gibt es eine ordentliche Zahl an kommerziellen Anbietern, die einen beim Traum nach dem eigenen Buch unter die Arme greifen. Eine Liste dieser Anbieter ist freundlicherweise auf der Webpräsenz ‚Wege zum Buch‘ zu finden (www.wege-zum-buch.de/pod.html). Die drei ‚Marktführer‘ sind (Stand Juli 2015) Amazon, BoD und ePubli. Auf den Seiten der Selfpublisherbibel findet sich ein Vergleich dieser drei Systeme unter Berücksichtigung der relevanten Gesichtspunkt Honorar, Verteilung, eBook-Erstellung und Vertragsbedingungen (www.selfpublisherbibel.de/ebook-und-print-im-paket-bod-vs-epubli-vs-kdp-und-createspace/).

Ich habe mich schließlich für BoD entschieden. Warum? Gegen Amazon sprechen persönliche, ideologische Gründe sowie die Tatsache, dass man sich in englisch mit amerikanischen Steuerfragen beschäftigen muss. Das brauche ich nicht. Das Rennen zwischen BoD und ePubli habe ich letztlich anhand des persönlichen Eindrucks sowie des Vergleichs der Selfpublisherbibel entschieden.

Schritt 2: Überarbeitung der vier Kurzgeschichten

Natürlich ist der Plan, seine Geschichten als gedrucktes Buch herauszugeben, eine hervorragende Gelegenheit, alles noch einmal zu lesen und auch lesen zu lassen. Die vier Geschichten waren meine ersten Veröffentlichungen, die trotz zweier Lektorate noch ein erhebliches Verbesserungspotential boten. Also wurden sie alle noch einmal gelesen. Drei der vier Geschichten sind nun nach dem Vier-Augen-Prinzip überarbeitet, die vierte Geschichte (Die ‚Ferkeltaxe‘) folgt in der kommenden Woche. Die eBooks dieser drei Geschichten wurden bereits aktualisiert und als ‚Version 2‘ bei Amazon und Bookrix eingestellt.

Schritt 3: Formatierung in ein druckfähiges Format

Ich wollte mit der Textformatierung für die Druckvorlage nicht solange warten, ich alle Texte fertig überarbeitet hatte. Aus diesem Grund habe ich mir bei BoD die entsprechende Formatvorlage für ein 12 x 19cm-Taschenbuch heruntergeladen. Als das ‚Jahrgangstreffen‘ fertig überarbeitet war, begann ich. Die individuellen Probleme fingen für mich damit an, dass ich kein Microsoft Word nutze und mir die von BoD favorisierte Schriftart ‚Adobe Garamond‘ damit nicht zur Verfügung stand. Ich arbeite mit Libre Office und Papyrus. Also musste ich die in der Formatvorlage in dieser Schrift formatierten Abschnitte nutzen und auf meinen Text übertragen. Mit dem Anlegen der richtigen Formatvorlagen war das zum Glück kein großes Problem. Ein nützlicher Hinweis ist, wirklich jede Formatvorlage vorher genau zu definieren und zu erzeugen, bevor man den ganzen Text eingibt. Bei mir gibt es nun zwei Überschriftenformate sowie drei Standardformate, die jeweils den ersten Absatz eines Kapitels definieren (keine Einrückung der ersten Zeile), den ‚Haupttext‘ (die jeweils erste Zeile ist hier um drei Zeichen eingerückt) sowie den letzten Absatz des Kapitels (wegen der Textabstände zur folgenden Zwischenüberschrift).

Schritt 4: Erzeugung der druckfähigen PDF-Datei

Diesen Schritt habe ich naturgemäß noch nicht durchführen können (da der Text ja noch nicht komplett überarbeitet ist), doch habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob man hier auch mit Libre Office ans Ziel kommen kann. BOD bietet hierzu einen PDF-Druckertreiber an, den man sich von deren Homepage herunterladen kann. Doch war ich skeptisch, ob dieser auch ohne die Verwendung von Microsoft Word funktioniert. Meine Anfrage beim Kundendienst von BOD wurde noch am selben Tag beantwortet. Sie ergab, dass man die PDF-Datei natürlich auch selbst erzeugen kann. Problem gelöst.

So, dies soll als Zwischenbericht all denjenigen helfen, die ihren Roman, ihren Krimi oder ihr Kinderbuch als eigenes Taschenbuch veröffentlichen möchten. Habt keine Scheu, so schwer ist es nicht – auch wenn man vielleicht nicht alles so macht, wie all die anderen Autoren.

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