Wie, Du schreibst jetzt?

Veröffentlicht am 08.02.2015

Diese Frage wird mir natürlich seit meinem Abschied von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) Ende Mai 2012 oft gestellt.

Fragen sind in meinen Augen auch die beste Möglichkeit, meine Verwandlung vom Redakteur für zwei wasserwirtschaftliche Fachzeitschriften zum freien Autor zu beschreiben. Lasst uns einfach einmal mit ein paar Fragen beginnen …

„Warum schreibst Du?“

Gute Frage. Sie lässt sich es am besten damit beantworten, dass ich es ausprobiert habe und gemerkt habe, dass es mir Spaß macht. Im Gegensatz zu vielen Kollegen im (Maschinenbau)Studium habe ich nie Angst gehabt, meine in Versuchen und Recherchen ermittelten Ergebnisse in Text umzusetzen. Viele meiner Mit-Kommilitonen waren brillante Studenten, nur vor dem Verfassen der Abschlussarbeit war ihnen bang. Ich habe inzwischen zwei Studienarbeiten, drei Hausarbeiten, zwei Diplomarbeiten und eine Masterarbeit verfasst (alle für mich – keine Angst!). Dazu kommen zahlreiche Dokumentationen aus meiner Zeit als Technischer Redakteur für Schienenfahrzeuge und mehr oder minder interessante Berichte aus dem Bereich der Wasserwirtschaft. Kreativ war das alles nicht – und das hat mich immens gestört. Solche Dinge sind bewusst sehr sachlich zu halten – keine Frage – gerade und auch im steifen und konservativen Bereich von Technik und Umweltschutz. Kleine kreative Querschüsse waren, sofern es sie gab, immer eine willkommene Ablenkung. Doch waren die Gelegenheiten dazu selten und gegebenenfalls nur im internen E-Mail-Verkehr möglich.

„Und du denkst dir einfach so Geschichten aus?“

Die Frage eines guten Freundes am Nordseestrand von Kijkduin war für mich selbst sehr aufschlussreich. Warum? Weil die Antwort so einfach war: „Ja!“ Mir wurde bewusst, dass ich einfach so eine Story entwickeln kann, so mir danach ist. Ein sehr schönes Gefühl. Danke, Michael Schmitz, du hast mir dadurch eine gute Motivation gegeben. Es ist ein erhebendes Gefühl, sich an den Schreibtisch zu setzen und eine strukturierte Geschichte mit Leben zu füllen zu können. Einfach so, ohne alles bis ins kleinste zu planen. Ändern und Fakten prüfen kann man nachher immer noch – und man muss das sogar.

„Vom Kurzgeschichtenschreiben lebt es sich wahrscheinlich noch nicht so gut, oder?“

Eine berechtigte Frage. Nein, natürlich nicht. Insbesondere wenn man Kurzkrimis schreibt über eine Region wie den Altkreis Hofgeismar, in der derzeit 59.323 Menschen leben (Quelle: Wikipedia) und deren Zahl immer noch weiter rückläufig ist. So beliebt ist die Region, die früher einmal Zonenrandgebiet war, leider nicht. Aber sie ist es bei vielen ihrer Bewohner. Von meinem alten Grundschuljahrgang lebt wohl rund ein Drittel noch vor Ort, ein weiteres Drittel in der Region und nur ein Drittel hat, wie ich, die Region verlassen. Aber das ist eine andere Geschichte. Auch ich liebe meine alte Heimat, insbesondere Bad Karlshafen, den Ort meiner Kindheit und Jugend. Daher lasse ich im Altkreis Hofgeismar fiktive Verbrechen geschehen, die mit ein bisschen Phantasie jedoch nur einen Steinwurf von der Realität entfernt sind.

Die Fälle von Kriminaloberkommissar Ernst Keller von der Kripo Nordhessen sind erst der Anfang meiner schriftstellerischen Ambitionen. Ich möchte so lernen, Story und Inhalte schnell auf den Punkt zu bringen. Diese Fähigkeiten will ich später nutzen, meinen bereits begonnenen Roman über einen Marathonläufer zu überarbeiten. Ich habe in dieser Zeit schon viel gelernt und bin auch guter Dinge, den Roman „Läuferherz 1916“ in diesem Jahr abzuschließen. Und ich habe noch einige spannende Ideen im Kopf, die auch noch aufgeschrieben werden wollen.

Nicht dass Ihr jetzt denkt, ich nutze meine Leser als Testleser oder Versuchskaninchen – alle meine bislang veröffentlichten Texte wurde von einem Profi lektoriert, der mir noch viele wertvolle Hinweise für meine Kurzkrimis gegeben hat. Und das gedenke ich auch so fortzusetzen – für Euch, meine Leser.

Herzlichst, Christian Schneider

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